Regina Schnersch

„Transparenz und Leichtigkeit in Wind und Bewegung“ Regina Schnersch
Meine Begegnung mit Regina Schnersch im Wilke Atelier

Die Arbeiten von Bildhauerin Regina Schnersch kenne ich als fließend und harmonisch. Ihr Arbeitsprozess, schreibt sie selber, ist ein Dialog mit der Struktur, der Dichte, der Textur, der Farbe und der Kompaktheit des Materials. Im Schaffensprozess fließen zudem Gestaltungsmomente mit ein, die durch die Kommunikation von Form und Raum entstehen.

Bei ihrem Aufenthalt im Wilke Atelier wollte sich die Bildhauerin mit „Transparenz und Leichtigkeit in Wind und Bewegung“ auseinandersetzen. Das unsichtbare, sichtbar machen. Gefühle und Umgebung spielen in ihrem Arbeitsprozess eine große Rolle. Schon in den ersten Tagen merkte sie, dass das kleine Haus oft umgeben von Distraktion ist. Teils laut, manchmal chaotisch und begegnungsreich durch Menschen und die Natur. Wie es so im Leben oft ist, brechen unerwartete Realitäten den Flow und erzwingen einen neuen Blick.

Die Anfangszeit beschrieb sie als Momente der Verzweiflung. Konfrontiert mit einer unruhigen Umgebung und dem inneren Druck produzieren zu müssen, kam der kreative Prozess zuerst nicht weiter. Ein ständiger Dialog zwischen Environment, Erwartung und Frustration folgte. Mit der Zeit kam Schritt für Schritt die Fähigkeit loszulassen. Die Gegebenheiten zu akzeptieren und die Umgebung rein in den Prozess zu inkorporieren. Jetzt war es möglich, sich loszulassen.

Kantig rund, fast wie viele Ohren, die die Umgebung aus allen Richtungen erfassen. Die, in dem Stipendienzeitraum, geschaffene Arbeit zeigt deutlich das Chaos und die unterschiedlichen Einflüsse der Umgebung. Das Resultat zeigt eindeutig, dass Regina Schnersch es geschafft hat, ihre inneren Gefühle nach außen zu tragen. Der lange Prozess des Schauens, Nachdenkens, Drangehens und Loslassens hat sich gelohnt. Sie hat das unsichtbare, sichtbar gemacht.

Robert Worden (Leitung Kulturbüro Bremerhaven )