Akkela Dienstbier, bildende Künstlerin
Akkela Dienstbier sammelt Naturphänomene, oder Naturdinge, um es einfacher zu sagen, Hagebutten, Silberdisteln, Sonnenblumen, Clematis, Mohn(..). Sie hat so einen reichen Fundus an Naturmaterialien. Mit denen spielt sie, meditiert sie, philosophiert sie. Man kann sich das lebhaft vorstellen, wie sie diese wundervollen kleinen Kunstwerke zusammenfügt, mal diese Ordnung auswählt, dann eine andere, bis sie das richtige gefunden hat, um dem Naturgegenstand – ich möchte fast sagen – Ehre zu erweisen. Wenn man solche Dinge in der Hand hat(…)kann man sich vorstellen, wie man plötzlich genau hinsieht, sich überraschen lässt von der Vielfalt der Formen, von dem Maß und der Ordnung, die in dem kleinen unscheinbaren Gegenstand liegt. Und dann die Entscheidung: wie präsentiere ich das? Akkela Dienstbier hat sich entschieden, diese Naturelemente ganz streng auf einem Bildträger zu präsentieren. Eigentlich nicht zu präsentieren, sondern sich der Dinge zu vergewissern. Was Dienstbier macht, ist nicht die Natur in ein Ordnungsschema zu pressen, es ist, wie auch die leichten dünnen Fäden andeuten, eher ein scheuer Versuch, diese ungeheuer große und fast unvorstellbare Vielfalt wahrnehmbar zu machen.(Tilmann Rothermel)
Daneben gibt es die Serien mit alten Fotos vor allem von Kindern, die von der Künstlerin Akkela Dienstbier in Collagetechnik bearbeitet werden. Die abgebildeten Kinder wie auch die Naturmaterialien werden in den Prozess des Werdens und Vergehens gestellt: wo und wer sind diese Kinder heute? Sie arbeitet die Menschen auf den Bildern heraus und interpretiert die Fotografie durch ihre Gestaltung neu.
Und nun das Wilke Atelier Bremerhaven: Die Umgebung und der Blick vom Wilke Haus am alten Vorhafen stellt die Künstlerin, vor eine neue Herausforderung. Sie entschließt sich zu dem Thema Hochseefischerei, die im Bremerhaven der 50er und 60er Jahre ihren Höhepunkt hatte. Inzwischen ist dieser bedeutende Wirtschaftszweig Bremerhavens fast in Vergessenheit geraten. Dienstbiers Inspiration, an diesem Thema zu arbeiten, erhielt sie durch Gespräche mit Familienangehörigen ihres Mannes, die als Fischer zur See gefahren und ihr von ihrer harten und gefährlichen Arbeit auf den Fischfangschiffen berichtet hatten. Ihr Interesse gilt diesen Männern, die ihre Freiheit eher auf See gesehen haben als in der Enge der 50er an Land, dafür aber oft einen hohen Preis zahlen mussten. Auch bei diesem Thema bearbeitet sie Fotografien: Hochseefischer bei der Arbeit, freundlicherweise vom Historischen Museum Bremerhaven zur Verfügung gestellt, erhalten durch ihre Hand eine neue Präsenz und Tiefenschärfe. (U.Boemke)
Die Ausstellungseröffnung wird am Samstag, den 25.06.2016, um 18:00 Uhr, im Wilke Atelier stattfinden.
Die Ausstellung ist vom 26. – 28.06.2016 von 15 – 18 Uhr geöffnet. Ein Besuch im Atelier außerhalb der Öffnungszeiten, ist nach Vereinbarung unter 0471/414792 möglich.