Edeltraut Rath, Malerei
Die in Oldenburg geborene und in Bremen lebende Künstlerin verbringt im Januar/Februar zum zweiten Mal nach 2009 einen Aufenthalt im Wilke-Atelier. Von 1969 – 1975 studierte sie Malerei an der Hochschule für Künste in Bremen und von 1980 – 1986 Kunst und Musik an der Universität Bremen.
Die Künstlerin lebt und arbeitet in einer ehemaligen Kaffeerösterei dem „ogo Künstlerhaus“ in Bremen Hastedt gemeinsam mit anderen Künstlern und Kreativen. Ein Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit sind Wandmalereien, die sie auch häufig im Ausland (Namibia, Südafrika, Polen, Lettland, Philippinen) durchführt.
Edeltraut Rath bedient sich souverän der Polarität von Figur und Muster und hat sich ein eigenständiges geometrisches Zeichensystem erarbeitet Ihre künstlerische Position ist schwer einzuordnen. Am ehesten ließe sich ihre Kunst als Variante innerhalb der neuen Geometrie sehen. Dieser „Stil“ bildete sich in den 80er Jahren als postmoderne Antwort auf den klassischen Konstruktivismus und die abstrakt geometrischen Tendenzen nach 1945. Der objektivierenden Haltung der Moderne wurden ein neuer Subjektivismus und eine symbolhafte Sprache entgegengesetzt. Die konstruktiven Mittel erfuhren eine eher malerische Umsetzung, die u. a. zu einer Neubewertung des Ornaments führte.
Vergleichbare Strömungen wie die „Neue Geometrie“ können den spezifischen Duktus von Edeltraut Rath nur ansatzweise erklären. Die gelungene Verbindung von Malerischem und Linearem, die überzeugende Gestaltung des Ornaments und der bedeutungsreiche Einsatz der Farben bleiben unverwechselbare Faktoren ihrer Kunst.
(Prof. Dr. Hans-Joachim Manske)