Ricarda Wyrwol, Bildhauerin
Die in Braunschweig geborene Künstlerin ist im Nov/Dez Gast im Wilke-Atelier. Ricarda Wyrwol studierte zunächst zwei Semester Theologie in Würzburg, absolvierte dann 1983 neun Monate ein Bildhauerpraktikum bei Franz Pechwitz in Würzburg und studierte bis 1987 bei Karl Heinz Türk an der Freien Kunstakademie Nürtingen. Seit 1987 lebt und arbeitet sie in Hamburg. ….. Ihr großes Thema ist der Mensch. Die Figur, die sie für ihre Aussagen über ihn entwickelte, tritt in Erscheinung, seit sie 1991 einen halbjährigen Arbeitsaufenthalt in Pietrasanta in Italien bei den Carrara-Brüchen absolvierte. Der Mensch wird als Mensch an sich, archaisch und in sich geschlossen dargestellt, als blockhaft ausladender Körper auf schmalerer Basis, nach oben breiter werdend, gerundet, eine gespannte Gestalt, die in der Vorderansicht oft einem Schiffsbug ähnelt. Über dem Körper erhebt sich eine längliche Kleinform, eine Variation der Körperform, wie ein geduckter Kopf. Er trägt keine individuellen Züge, sondern scheint alterslos, geschlechtslos. Seit bald 30 Jahren entwickelte sie daraus erstaunliche Möglichkeiten der Darstellung, des Ausdrucks, der Konstellation. ……
Als Bildhauerin schätzt Ricarda Wyrwol vorrangig den Stein, dann Gips, seltener arbeitet sie mit Holz, gelegentlich nutzt sie den Betonguss. Daneben finden sich Metallarbeiten, Bronzegüsse mit ihren Ausdrucks- und Erscheinungsformen, die sie nach vielen Jahren Mitarbeit in einer Kunstgießerei versiert handhabt. …..
(Dr. Maike Bruhns M.A., 2019)