Nanja Heid
Nanja Heid zeichnet mit der Nähmaschine und malt mit dem Spachtel auf Stoff und Papier, daraus entstehen Bilder, Bildskulpturen oder raumgreifende Installationen. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Zeit, Rhythmus und dem Zusammenspiel zwischen dem Innen und dem Außen. Während der Zeit im Wilke-Atelier ließ sie sich von der Umgebung, dem Industriecharme, Beton und Wasser inspirieren und entwickelte eine im Raum hängende Bildskulptur, die sie mit der Nähmaschine bearbeitete. Eine Naht berührt nicht nur die Oberfläche, wie die Linie einer Zeichnung, sondern dringt in die Tiefe, durchstößt die Fläche und umschließt sie. Somit entstehen zur gleichen Zeit immer zwei Ansichten: Das Vorne und das Hinten, das Eine und das Andere, das Innen und das Außen: die Polaritäten, die unweigerlich miteinander verbunden sind, da nur das Eine durch das Andere in Erscheinung treten kann. Beim Vorgang des Nähens auf dem dünnen chinesischen Reispapier durchstößt die Nadel den Untergrund und hinterlässt Einstichlöcher. Diese Löcher werden sichtbar, wenn Licht von hinten durchscheint und lässt die Arbeiten in einen Dialog mit der Natur treten. Die Arbeit entwickelt somit eine Eigendynamik und steht in unmittelbarer Resonanz mit dem Umfeld.
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